Dr. Christian Gerninghaus (59), Inhaber von drei Apotheken in Homberg/Ohm, Wartenberg und Schlitz, zählt seit Jahren zu den gradlinigen und klaren Stimmen, wenn es um die Interessen unseres Berufsstandes geht. Ob Kommunikation auf Augenhöhe mit der osthessischen Kommunalpolitik oder geschätzter Gesprächspartner für die Regionalmedien in den Landkreisen Fulda und Vogelsbergkreis: Gerninghaus spricht emphatisch Klartext und trägt damit maßgeblich dazu bei, dass die öffentliche Wertschätzung gegenüber den Apotheken vor Ort im Osthessischen ungebrochen ist. Bei einer Kammerwahl kandidiert hat der 59-Jährigenoch nie – bis sich Liste 7 mit 21 Kandidatinnen und Kandidaten sowie unzähligen Unterstützerinnen und Unterstützern aus ganz Hessen zusammenfand. Seine Motivation dafür bringt er nachfolgend auf den Punkt:
Vom 26.11. bis 05.12.2024 findet die Wahl zur Delegiertenversammlung der Landesapothekerkammer Hessen statt. Sieben unterschiedliche Listen stehen zur Wahl. Nach nunmehr fast 31 Jahren Selbständigkeit als Apothekenleiter, in denen ich mich berufspolitisch eher als Einzelkämpfer engagiert habe, schließe ich mich jetzt erstmals einer Liste zur Kammerwahl an. Liste 7! Ich finde einfach, es ist Zeit für Veränderung. Veränderung für mich persönlich aber in erster Linie für unseren Berufsstand. Persönlich habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich habe immer alles versucht, mich für unseren Berufsstand einzusetzen. Ich bin mit Leib und Seele Apotheker. Ich habe den schönsten Beruf der Welt.
Allerdings empfinde ich mehr und mehr, dass die täglich erbrachten Leistungen der Apotheken von den politisch Verantwortlichen in unserem Land nicht wertgeschätzt werden. Wir werden „weg gegendert“ und zu reinen Logistikern degradiert. Und anstatt dagegen laut zu protestieren und selbstbewusst unsere Bedeutung für die Gesundheitsversorgung Deutschlands klar zu formulieren, ruft unsere Standesvertretung in Berlin zu Ruhe und Besonnenheit auf. Das hat uns in der Vergangenheit nichts gebracht und wird uns in einem schwieriger werdenden Umfeld auch nicht helfen. Der Weg der ABDA ist gescheitert.
Dagegen haben die Protestveranstaltungen dieses Sommers in Hessen, Thüringen und Sachsen ganz offenkundig dazu beigetragen, dass der Gesetzesentwurf zur Apothekenreform bis heute nicht abschließend vorgelegt wurde. Gute Argumente zeigen Wirkung. Gute Argumente müssen aber auch vorgetragen werden. Es geht nicht darum, eine Revolution zu starten, aber es braucht frischen Wind! Die Berufsvertretung eines Bundeslandes darf und muss eine eigene Meinung haben und sollte diese klar artikulieren, statt immer nur auf einer Linie mit der Dachorganisation zu sein. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir auf Landesebene anfangen, unseren eigenen Weg zu gehen. In Hessen gehen wir den „hessischen Weg“. Mit Liste 7!










